Tradition trifft auf neue Technologie

Traueranzeigen erhalten ein ganz neues Aussehen / Individualität im Fokus

Das Bestattungsunternehmen Arends hilft mit Nutzung von künstlicher Intelligenz, Trauernden einzigartige und persönliche Erinnerungen zu schaffen.

Dem Verstorbenen noch einmal die letzte Ehre zu erweisen kann auch mit der Nutzung moderner Technik deutlich einfacher gelingen.

Bibelzitate, und Standardmotive wie gefaltete Hände oder ein Kreuz kennen die meisten, wenn sie einen Blick auf Todesanzeigen in der Zeitung werfen. Es sind tradierte Gestaltungsmotive für solche Fälle. Daran hat sich in der letzten Zeit etwas Gravierendes geändert.

Immer öfter werden diese Anzeigen individualisierter und mit persönlichem Bezug zum Verstorbenen gestaltet. „Eine große Hilfe kann dabei die Nutzung künstlicher Intelligenz sein“, berichtet Jörg Arends, der gemeinsam mit seinem Bruder Bert ein Bestattungsunternehmen in Uelsen betreibt.

Die beiden Brüder waren immer wieder mit dem Gedanken beschäftigt, welche Möglichkeiten bestehen, hilfreiche Ideen in Verbindung mit dem Thema Trauerfall zu entwickeln. Eine dieser Ideen ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI).

In diesem Fall eine spezielle KI für Bilder. Im Grunde ist die KI wie ein Künstler, der sich an unzählige Bilder erinnert und diese Erinnerungen verwendet, um daraus neue Kunstwerke zu erstellen, basierend auf dem, was ihm beispielsweise bei einer Auftragsarbeit vorgeben wird. „Und das ist wichtig. Die Kreativität kommt vom Menschen und die KI übernimmt nur die Arbeit. Die Nutzung macht die Erstellung von individuellen Motiven einfacher und spart dementsprechend Kosten,“ berichtet Jörg Arends.

Das obenstehende Beispiel für eine Anzeige zeigt die Vielfalt der neuen Möglichkeiten: Das Motiv zeigt einen Mann, der neben seinem Labrador geht. Das Motiv wurde erstellt, weil der Verstorbene in seinem Leben eng mit seinem Hund verbunden war. Der KI kann gesagt werden, welche Hunderasse, Personen und Elemente das Motiv enthalten soll. Wer Wert auf das Aussehen eines Motives in Acryl-, Öl- oder Aquarell-Stil legt, kann dies einfach beim Bestattungsunternehmen Arends mit angeben.

Es können aber auch unterschiedliche Motive kombiniert werden. Jörg Arends berichtet von einem Verstorbenen, der gerne im Wald spazieren ging und leidenschaftlich gerne Klavier spielte. Auch für ihn wurde was Passendes erstellt.

Mit einer weiteren Bild-KI besteht die Möglichkeit, Fotos zu kolorieren, unscharfe Aufnahmen weitgehend wieder nachzuschärfen oder beschädigte Fotos beispielsweise mit Rissen oder Knicken wieder in den Ursprungszustand zu versetzen, sodass diese bei der Trauerfeier Trost spenden.

Jörg Arends betont, dass immer mehr Kunden auf eine neue Gestaltung von Todesanzeigen wert legen, weil diese der Persönlichkeit des Verstorbenen mehr gerecht wird und mehr Trost spendet als die traditionellerweise benutzten Motive es tun. Gleichzeitig betont er aber auch, dass dem Trauernden oder der Trauergemeinde solche Möglichkeiten nicht aufgedrängt werden. „Es zeichnet sich meist im Laufe eines Gespräches ab, welche Wünsche hinsichtlich der Gestaltung der Todesanzeige bestehen“, berichtet Bert Arends von seinen Erfahrungen. Was die Nutzung der Fotos und urheberrechtliche Fragen angeht, weist er darauf hin, dass dergleichen rechtlich abgeklärt worden ist, sodass die Verwendbarkeit immer gegeben ist.

Ein Beispiel für die Vielfalt der neuen Möglichkeiten. Foto: privat